Startpunkt

Hallo!

Wir, Teresa, Maxie und Vera, freuen uns, dass du Interesse an diesem Audiowalk hast. Bevor du loslegst, gibt es noch ein paar wichtige Infos, die wir gerne loswerden möchten.

Das Projekt

Der Audiowalk ist entstanden aus dem Master “Transkulturelle Studien” an der Universität Bremen. Die nacherzählten Geschichten in den Beiträgen sind hauptsächlich im Raum Bremen passiert und die Gastbeiträge kommen von in Bremen ansässigen Organisationen. Trotzdem kannst du den Audiowalk in jeder Stadt anhören, denn unsere Ortsempfehlungen für den Spaziergang sind nicht auf eine bestimmte Stadt oder ein Stadtviertel zugeschnitten. Du selbst wählst die Orte in deinem Umfeld aus. Wir schlagen dir zum Beispiel „Supermarkt“ für den Beitrag „Rita“ vor. Du selbst entscheidest dann, vor oder in welchem Supermarkt du den Beitrag anhören möchtest.
Wir arbeiten also nicht mit konkreten Adressen, sondern mit Orten, wie du sie auch aus deinem Umfeld kennst und die unterschiedliche Bedeutungen für Dich haben. Wie der Audiowalk funktioniert, haben wir in einem extra Reiter erklärt, den du rechts unter “So geht’s” findest. Bitte lies dir das Prinzip vorher durch, da wir einige konzeptionelle Abweichungen vom gängigen Format haben. Außerdem haben wir für die Verständlichkeit der Beiträge ein Glossar erstellt, das du unter dem Reiter “Weiterführendes” findest. Dieses Glossar erklärt einige Redearten und Begrifflichkeiten, die wir verwenden, um unsere Sprache möglichst präzise und diskriminierungsfrei zu halten. Schau am besten vor deinem Start oder auch währenddessen einmal rein, um eventuelle Unklarheiten für dich zu klären.
Wir selbst, also die drei Initiatorinnen des Audiowalks, verstehen uns als weiß, werden also selbst nicht rassistisch diskriminiert. Wir verstehen uns im Verhältnis zu Menschen mit Rassismuserfahrungen in dem Projekt als allies in einem solidarischen Rahmen. Trotzdem schlagen sich unsere weißen Perspektiven natürlich unbewusst in der Konzeption nieder. Wir haben einen Briefkasten eingerichtet und freuen uns, darüber Kommentare oder Anregungen zu erhalten.

Ziel des Audiowalks ist es Stimmen derjenigen hörbar werden zu lassen, die über Rassismuserfahrungen sprechen möchten (und meist nicht angehört werden). Die hier abgebildeten Aussagen von Personen, die von Rassismus betroffen sind und/oder rassistisches Handeln beobachtet haben, basieren auf Interviews, die im Rahmen eines qualitativen Methodenseminars des Bachelor-Studiengangs Kulturwissenschaft der Uni Bremen erhoben wurden. Die Auswahl der Geschichten Betroffener ist exemplarisch und nicht repräsentativ, wir erheben also explizit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die interviewten Personen wurden anonymisiert; ihre Namen wurden geändert, spezifische Ortsangaben weggelassen und die Beiträge von anderen Personen eingesprochen. Auch, wenn durch die Beiträge keine Rückschlüsse auf die Personen gezogen werden können, bitten wir dich trotzdem, verantwortungsvoll mit den Erzählungen umzugehen und diese im Einzelnen beispielsweise nicht in sozialen Medien zu posten, da die Inhalte höchst persönlich und sensibel zu behandeln sind.

Dieser Audiowalk behandelt vorurteilsgeleitete Gewalt. Unserer Auffassung von Gewalt liegt keine juristische Definition zugrunde, da, wie ihr in unserem Beitrag zu bias crime nachhören könnt, die deutsche Gesetzgebung einige Lücken aufweist und Gewalt in der Realität über Strafbestände hinausgeht. Stattdessen arbeiten wir mit einem fluideren Gewaltbegriff, der sowohl direkte physische Gewalt als auch institutionelle, strukturelle und kulturelle bzw. symbolische Gewalt (Imbusch 2002:37 ff.) einschließt. Um eben jene Formen der Gewalt in unseren Gewaltbegriff zu inkludieren, denen in der gesellschaftlichen Praxis oft die Legitimität abgesprochen wird, orientieren wir uns an der Definition der Betroffenen von Gewalt. Neben den Stimmen gibt es auch erklärende Inputs und Gastbeiträge. Die Beiträge sind unterschiedlich stark triggernd, darum sprechen wir an dieser Stelle eine allgemeine Triggerwarnung aus, insbesondere für rassistische Gewalt, aber auch Sexismus und Antisemitismus. Bitte gib auf dich Acht, wenn du dich durch den Audiowalk bewegst. Die Beiträge bauen nicht aufeinander auf, das bedeutet, wenn du einen Beitrag hörst und dabei merkst, dass das nicht geht, kannst du jederzeit aufhören und dir etwas anderes anhören, ohne dass du etwas verpasst, auf das später noch Bezug genommen werden würde.

Danke!

Zuletzt möchten wir ein riesiges Dankeschön aussprechen an die zahlreichen Menschen, die diesen Audiowalk durch ihre eigene Arbeit aktiv unterstützt haben. Unser Dank geht zuerst an diejenigen Personen, die Studierenden ihre Geschichten erzählt und an die Bachelorstudierenden, die diese Geschichten aufgezeichnet haben. Zudem geht er an Charlyn, Veronika und Schirin, Studierende aus dem Master Transkulturelle Studien, die die theoretischen Inputs für uns erarbeitet haben, an Till, der zwischen Bachelorkurs und Masterprojekt vermittelt hat, Dr. Margrit E. Kaufmann, die das Projekt im Rahmen von Critical Diversity in Theorie und Praxis betreute, Robert Waedow, der die Weichen für die technische Umsetzung gestellt hat, Till Alexander Lang, der uns seine professionelle Stimme geliehen hat, die vielen Einsprecher*innen, die sich die Zeit dafür genommen haben, sowie unsere Kooperationspartner*innen, die ihre Beiträge selbst verfasst und teils auch selbst eingesprochen haben.