Keine Randnotiz

Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus

Allyship

Allyship ist ein englisches Wort und wird ins Deutsche meist mit „Verbündet-Sein“ übersetzt. Verbündet wofür oder wogegen? – Gegen Diskriminierungsformen, gegen die Benachteiligung von Menschen, die auf Grund von zugeschriebenen Merkmalen anders behandelt werden, schlechtere Möglichkeiten haben und unter Vorurteilen leiden.

Allyship oder Verbündet-Sein ist etwas, dass privilegierte Menschen üben können. Es geht um das Handeln und Denken von Personen, die Privilegien genießen und unterschiedliche Diskriminierungen nicht erfahren können also beispielsweise nicht durch rassistische Aussagen und Handlungen adressiert werden.

Allies möchten sich solidarisch zur der an den Rand gestellten Gruppe verhalten. Das heißt vor allem, das eigene Handeln und Denken stetig zu hinterfragen. Es reicht nicht aus gegen z.B. Rassismus öffentlich Haltung zu beziehen. Verbündet-Sein heißt auch, eigene Vorurteile und Anteile an der Unterdrückung betroffener Personen zu erkennen. Das bedeutet, sich kritisch mit der eigenen Sozialisierung, den eigenen Privilegien und auch den Vorteilen zu befassen und aktiv Räume und Positionen (wie beispielsweise Sprecher*innenrollen, Jobs, Redeanteile) zu öffnen und ggf. abzugeben. Verbündet-sein ist eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit sich selbst und geht Hand in Hand mit dem Verantwortungsgefühl sich für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft einzusetzen.

Diese Beschreibung geht vor allem auf Tupoka Ogette zurück. Sie ist Autorin des Bestsellers „exit racism“, in dem sie die Entstehungsgeschichte des Rassismus, vor allem in Deutschland, erläutert und aufzeigt, wie sich rassistische Strukturen in Denken, Handeln und Gesellschaft eingeschrieben haben. Seit vielen Jahren thematisiert sie Rassismuskritik und Antirassismus im deutsch-sprachigen Raum. Neben ihrem Buch, was es auch als Hörbuch auf spotify gibt, postet sie auch regelmäßig zu Antirassismus auf ihrem Instagram-Account.

Anna